© Thomas Reul

gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien

FALLHÖHEN

Rückblick

Ausgangspunkt bei FALLHÖHEN war ein Perspektivwechsel, der den Blick auf den Bühnenraum sowie auf die klassische Inszenierung von Luftartistikrequisiten verschiebt. 

Das Ensemble bestand aus den Artistinnen Roxana Küwen Arsalan, Yolande Sommer und Jenny Patschovsky sowie der Spotterin Tanja Manderfeld und der Geigerin Anna Neubert. 

Dank der besonderen Architektur der AbenteuerHALLE Kalk konnten die Requisiten sowohl sehr weit oben als auch knapp über dem Boden aufgehängt und das Publikum in Liegestühlen darunter und um den Bühnen-Luftraum herum platziert werden. Damit wurde das Zuschauen selbst zu einer körperlichen Erfahrung und die Luftzüge der schwingenden Requisiten und Körper waren für alle im Raum spürbar. 

Aus der ungewöhnlichen Hängung von Roxanas statischem Trapez auf nur 20 cm über dem Betonboden entwickelte sich eine komplett neue Recherche am Objekt Trapez, die unter der Einbeziehung des Bodens neues Bewegungsmaterial und neue Sichtweisen bietet. Die üblichen Klischees von Risiko, Schwindel und spektakulären Tricks wurden damit hinterfragt und in Kontrast gesetzt zu den mit großem sicherheitstechnischem Aufwand umgesetzten Schwungtrapez-Aktionen in 15 m Höhe. Um Höhe, Freiheit und Sicherheit und das komplexe Zusammenspiel von schwingender Artistin und auf dem Boden stehender, sichernder Spotterin ging es bei den Szenen am Schwungtrapez von Jenny und Tanja. Die Frage nach dem Moment „Jetzt“, ausgelöst durch die üblichen Schwungtrapez-Kommandos, verschmilzt hier mit Aspekten von Macht und Verantwortung für das Überleben der Anderen. Das Vertikalseil als geschlossener Raum, der mittels Stimme geöffnet werden kann, war Ausgangspunkt der Szenen von Yolande. Impulse bekam sie dabei von der Geigerin Anna Neubert. 

© Thomas Reul